Route: Davos – Dürrboden – Scalettapass – Alp Funtauna – Keschhütte (Übernachtung) – Bergün – Filisur – Davos (~80 km)
Freitag 11.08.2017
Die Wettervorhersagen für das Wochenende und insbesondere den Samstag scheinen sehr durchzogen. In den Bergen ist Neuschnee angesagt. Die ersten Zweifler melden sich so auch bald zu Wort, nur das OK schweigt. Bis am Abend, als OK-Chef Märk eine Liveschaltung in die Bergen macht und sich vom Hüttenwart der Keschhütte bestätigen lässt: „leichte Schneefälle – Piste fahrbar bis gut“. Kurz darauf dann aber doch die erste Absage und es sollte nicht die Einzige bleiben.
Samstag 12.08.2017
Samstag 06:20: Der OK-Chef bestätigt die Durchführung nach erneuter Konsultation des vor Ort-Wetterfroschs der Keschhütte. 06:30, Roman sorgt mit seiner ultra kurzfristigen Absage in Folge fehlerhaftem Zeitmanagement (Masterarbeit) für leichte Aufregung.
Bald darauf treffen die ersten Biker auf dem Hof der Sagerei Stähli ein. Um 07:30 und bei leichtem Regen geht’s los Richtung Davos. Ein kurzer Zwischenstopp im Glarnerland mit einem ersten Flirtangriff und schon geht’s weiter nach Davos. Die erste Etappe führte die Biker bei nassen Strassen aber ohne Niederschlag in Richtung Dürrboden wo ein wunderbares Mittagessen folgte. Natürlich durfte auch das erste „Zwätschge Luz“ nicht fehlen. Dabei soll vermerkt sein, dass sich Guido bereits um 10:00 Uhr in Davos nicht zu schade war und das erste Bier zapfte.
Weiter ging es in Richtung Scalettapass. Bedu entschied sich zu einem Ablenkungsmanöver und startete früher als der Rest des Feldes in Richtung Pass. Kurze Zeit darauf musste er aber feststellen, dass der Angriff zu früh erfolgte. So wurde er von starken Fahrern aus dem Feld gekontert und erlebte in der Folge einen der grössten Einbrüche der Bike-Geschichte. So erreichte dann Fabian denn Pass als erstes. Nachdem Bergpreis stellte sich dieser aber wieder ganz in die Dienste eines Edelhelfers und ging dem eingebrochenen Bedu entgegen um ihn von seinem letzten Überbleibsel - dem Bike - zu befreien. Weitere Fahrer aus dem Feld haben sich zuvor schon um dessen Rucksack gekümmert. Auf dem Scalettapass konnte man sich dann bald gratulieren und ein Teamfoto schiessen.
Sorry Guido, es war kalt und wir konnten leider nicht mehr warten…
…Nein Guido war doch schon vorbei, scherte sich einen Dreck ums Team und fuhr nun alleine und ohne jegliche Unterstützung dem nächsten Ziel, der Keschhütte entgegen. Das werden wir ihm noch übel nehmen.
Die Abfahrt vom Pass war GEIL, hatte es aber in sich. So folgte auch der beinahe schon obligatorische Sturz. Es war kalt und die Landschaft von Fels und Geröll beherrscht. Plötzlich Felix zu Dominic: „Isch iz usem Bach go sufe?“ um kurze Zeit später aus erster Hand zu erfahren: Er rutschte auf der etwas angefeuchteten Brücke aus und entschied sich für einen eleganten Abgang ins Bachbett. Im Nachhinein können wir darüber schmunzeln, der Rucksack und Helm verhinderten glücklicherweise schlimmeres. Dennoch musste Fabian - nun im hinteren Teil des Feldes - mit Schmerzen und leichten Schäden am Bike runter zur Alp Funtauna um eine Notreparatur vorzunehmen. Nach einer kurzen Stärkung auf der Alp ging es dann auf den letzten Abschnitt des heutigen Tages, zur Keschhütte. Durch eine prächtige Hochebene Richtung Anstieg zur Keschhütte. Das Feld zog sich schnell in die Länge und Bedu war wiederum froh, konnte er auf die Helfer im Feld zählen. Während Bomber ihm gut zuredete war es diesmal Ruedi der den Weg zurückstieg und das Bike in Empfang nahm. Fabian war an diesem Tag geschlagen.
Auf der Hütte dann die Begrüssung durch Guido, den wir seit seiner Flucht unterhalb des Scalettapasses nicht wieder gesehen hatten. Nach ein, zwei Bier folgten ein reichhaltiges Abendmahl und eine gesellige Runde. Und es kam wie es kommen musste, Guido bezahlte für seine Flucht eine Runde Bier und unterhielt den Rest des Abends die übrigen Hüttengäste mit der Frage nach Schnupftabak. Zu später Stunde, es war ca. 22:30 und die meisten Gäste frönten einem komfortablen Schlaf, löschte es auch dem Reto (Hüttenwart und Gastgeber) ab und stellte eine Flasche Braulio und ein paar Salzbrezel auf den Tisch in der Hoffnung, das Thema Schnupftabak sei endlich erledigt. Es half.
Ja der Braulio, er wurde unser Freund an diesem Abend und mit der Angst, mit einem katastrophalen Kater am nächsten Morgen aufzuwachen, ging es dann auch für die sieben Biker zu Bett.
Sonntag 13.08.2017
Der nächste Morgen erfreute sich gutem und relativ warmem Wetter. Eine Stärkung um 07:30 und schon bald ging es los, hinunter nach Bergün. Über 1‘300 Höhenmeter mussten vernichtet werden. Den Fahrern bot sich ein spektakuläres Panorama von welchem sich insbesondere Dominic kaum mehr erholen wollte. Bald schon stoppte das Feld in einem Mäiensäss oberhalb von Bergün und genoss nach dem strengen Vorabend und der anspruchsvollen Abfahrt durch den Arvenwald einen entsprechend passenden Arvenzapfen-Tee.
Die Sonne schien prächtig und die Weiterfahrt nach Bergün war ein einziger Genuss. In Bergün dann ein standesgemässer Empfang durch eine ca. 20-köpfige Alphorngruppe die das Dorf mit (meist) schönen Klängen erfüllte. Bedu hatte da bereits schon wieder das Reissen und peilte direkt in die nächste Beiz. Kaum haben sich alle gesetzt, kam auch schon Wein, Speck und Käse um die Ecke.
Die Fahrt nach Filisur und weiter Richtung Davos war eine Mischung zwischen wunderbarer Natur, technischen Trails, harten Anstiegen und fotowütigen Touristen die eine riesen Freude an einem vorbeifahrenden Bike-Team hatten. In einem dieser Anstiege dann der Angriff von Bomber. Entfesselt rast er dem Wiesener Viadukt entgegen und weiter nach Wiesen Station. Hier aber musste auch er feststellen, dass die Fahrt alleine im Wind Kraft kostet und so entschied er sich mit Felix und Bedu, von Wiesen aus die Abkürzung entlang der Geleise zu nehmen. Dies sollte dann aber nicht gelingen und so mussten auch diese Herren wieder umkehren und einen alternativen Weg fahren. Bedu hatte da schon einen Ablöscher und stieg in den Zug nach Monstein Station.
In Davos Glaris kehrten die Spitzenfahrer für ein z‘Mittag ein und warteten auf die Zurückgebliebenen. Bedu stiess bald dazu und 20 Minuten später kamen auch Felix und Bomber völlig entnervt und mit einigen extra Höhenmeter im Restaurant an.
Der letzte Abschnitt des diesjährigen Bikeweekends führte über ca. 7km zurück zu den Autos in Davos. Aber auch auf einer solchen Strecke kann man sich verlieren. So stellte die Gruppe um Felix, Guido, Bomber und Dominic erst nach dem Verladen der Bikes fest, dass der Rest des Feldes verloren ging oder aber hoffnungslos abgehängt wurde. Da kommt plötzlich das Telefon aus dem Bolgenplaza….
Die Fahrer (von links): Guido Brunner, Bedu Stähli, Dominic Preisig, Ruedi der Guide, Markus Fust, Felix Burkart und Fabian Koch
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